Vorbei! Vorbei?

7 09 2011

Ist sie wirklich schon vorbei? Die Reise, die uns so viel Freude bereitet hat, so viele glückliche und unvergessliche Momente beschenkt hat… So richtig glauben können wir es nicht. Vielleicht haben wir auch deshalb so lange für diesen letzten Blogeintrag gebraucht….

Formal gesehen ist die Reise jetzt erst einmal vorbei.  Nach kurzer Wiedereingewöhnungsphase hat uns die Berufswelt wieder und widmen uns schlagkräftigen Werkzeugen und schnellen Autos. Auch wir wieder ein zuhause; bzw. jetzt sogar zwei.

Aber irgendwie ist sie auch nicht vorbei; die Reise. Zum einen, weil man als Westfale/Rheinländer auch das Schwabenländle durchaus als Ausland bezeichnen kann und unser zweites Zuhause ja jetzt in der Schweiz liegt, zum andern, weil unser Reisewille und unsere Entdeckungslust ungebrochen bleibt. Noch viel mehr… Diese Reise wird immer ein Teil von uns bleiben und wir sind unendlich dankbar für die Zeit, in der wir gemeinsam die Welt erkunden durften.

Dankbar sind wir auch allen, die uns aus der Ferne begleitet haben und mit neugierigen Fragen in E-Mails oder hier im Blog in Kommentaren dafür gesorgt haben, dass auch wir immer neugierig bleiben. Natürlich haben auch unsere Reisebegleiter ihren Beitrag zu dem Gelingen unserer Reise beigetragen und natürlich die vielen Menschen, die uns mit viel Gastfreundschaft in ihrem Land empfangen haben, die anderen Reisenden, die wir unterwegs getroffen haben und mit denen wir spannende, lustige, erschöpfende und manchmal auch frustrierende Momente geteilt haben.

Sozusagen als formalen Abschluss unseres Blogs, haben wir uns noch einmal ein paar Fragen gestellt.

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Was nimmst du mit von der Reise?

Meike: Eine dicke Narbe, die Möglichkeit mich auf Spanisch unterhalten zu können, viele Erinnerungen an spannende Begegnungen, traumhafte Landschaften, anstrengende Wanderungen, ein bisschen mehr Gelassenheit als vorher, Offenheit für Neues…

Veit: Erlebnisse, Erinnerungen und Erfahrungen, die mir keiner mehr nehmen kann. Nette Menschen und neue Freunde. …dass ich es mit Meike 270 Tage am Stück aushalte 🙂

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Wo musst du unbedingt noch einmal hin?

Meike: In das Seengebiet nach Chile. Dort hatten wir einfach viel zu wenig Zeit und die Landschaft ist wahnsinnig schön. Da warten auf jeden Fall noch einige Vulkane darauf von uns bestiegen zu werden. Und natürlich nach Nepal, das mussten wir ja leider streichen.

Veit: Buenos Aires und Argentinien im allgemeinen (das Essen, die Weine und das Lebensgefühl ist in Argentinien einfach etwas besonderes) und wie Meike und schon erwähnte das Seengebiet in Chile.

Was war das beste Essen?

Meike: Für mich in Thailand und in einem kleinen Restaurant in einem Weingebiet in Argentinien. Einfach köstlich.

Veit: Steak in Argentinien

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Welches war das schönste Hostel?

Meike: Ein Highlight war auf jeden Fall das Hostel von zwei Deutschen in Vilcabamba, Ecuador. Das als Hostel zu bezeichnen ist schon fast eine Beleidigung. Es ist mehr eine Anlage, aber immer noch mit Backpackerflair und mit gutem Essen und tollem Frühstück. Das ganze gibt es dann für 24 $ pro Doppelzimmer. Ein Traum. Und die Landschaft drum herum stimmt auch noch. Toll war aber auch unsere Hütte an einer einsamen Bucht auf der thailändischen Insel Koh Tao.

Veit: Es war ganz sicher kein Hostel. Es war ein riesen Haus und Anwesen, aber es war mit Abstand die Schönste und die Netteste Unterkunft die wir hatten. Dazu eine liebenswerte und hervorragende Gastgeberin mit weltklasse Kochkünsten. All das haben wir in Chile, am Lago Llanquihue in einem Ort Namens Puerto Fonck gefunden. Der Ortt bestand aus vielleicht 3 Häusern die mehrere hundert Meter von einander entfernt lagen. Das Haus hieß “Fundo los Guindos” was übersetzt soviel bedeutet wie “Grundstück der Sauerkirschbäume”. Wenn ihr mehr wissen wollt, müßt ihr euch die Bilder und den Bericht dazu durchlesen.

Welches war der schlimmste Transport?

Veit: Ich denke, dass war von Ushuaia nach El Calafate. 20 Stunden in einem alten einfachem Reisebus mit 2 Grenzüberquerungen, der Fährfahrt über die Magellanstraße und einmal umsteigen in Rio Gallegos. Perle, Meike und ich waren doch ziemlich fertig als wir endlich an unserem Ziel angekommen sind. Aber auch diese Strapaze hatte sich gelohnt.

Was war ein nicht so schönes Erlebnis?

Meike: Als Freunde von uns in Kolumbien auf dem Weg zum Strand mit Pistole und Messer überfallen wurden. Wir sollten eigentlich auch zum Strand und hatten uns dann, weil es nach Gewitter aussah dagegen entschieden. Das war ein blödes Gefühl. Nicht so schön waren auch die Magen-Darm-Geschichten, die uns doch ganz schön mitgenommen haben und dann im Krankenhaus endeten. Nicht in meine Favoritenliste eingehen wird auch der Ritt auf den Lastpferden mit gebrochenem Knöchel.

Veit: Meike’s Knöchelbruch und ihre Fieber und Magendarm Erkrankung am 3. Tag unseres Santa Cruz Treks.

Wie ist das so neun Monate 24 Stunden am Tag miteinander zu verbringen?

Meike: Viel besser als erwartet! Jetzt wieder weniger Zeit miteinander verbringen zu können, wird wahrscheinlich eher problematisch.

Veit: Sicher manchmal anstrengend aber es hat irgendwie hervorragend funktioniert..:-)

 Was ist das schönste zurück in Deutschland?

Meike: Endlich wieder eine Handtasche zu tragen und keinen Rucksack, gutes Brot, all die Neugeborenen endlich auch live und in Farbe sehen zu können,

Veit: Klassisch – Familie, Freunde, Feiern…

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Wie viel Zeit habt ihr so in Bussen verbracht?

Meike: Viel, viel, viel, viel Zeit. Veit wird das bestimmt noch genauer quantifizieren.

Veit: Nee, die längste Fahrt war glaube ich 21 Stunden oder so… Gefühlt waren wir mindestens einfünftel unserer Zeit auf der Straße oder Schiene.

Welches waren die schönsten und welches die schrecklichsten Begegnungen mit Tieren unterwegs?

Veit: Am schönsten waren definitiv zwei Begegnungen. Einmal mit den Seeelefanten an einem einsamen Strand in Argentinien. Dort gab es nur uns (Perle, Meike und ich) und eine Seeelefantenkolonie, so dass wir bis auf wenige Meter an diese beeindruckenden Tiere heranpirschen konnten. Die andere Begegnung der besonderen Art waren die Delfine an der Südküste Neuseelands (in den Catlins). Dort tummelten und spielten die Delfine im brusttiefen Wasser und haben gar nicht mehr genug von uns bekommen als wir in das kalte Wasser zu Ihnen zum schwimmen kamen. Das Wellenreiten mit den Delfinen war somit ein besonderes Vergnügen.

 

Wie konntet ihr euch das leisten?

Meike: Kein Haus, kein Auto, kein Boot…

Veit: Meike ist eine kostengünstige Freundin 🙂

Das war`s dann nun mit Reiserausch. Zumindest offiziell! Tschüß Welt! Bis demnächst!



Schon wieder da…und schon wieder weg…

20 05 2011

20.05.2011 Meike

Das waren wir wieder. Früher zurück in Deutschland als gedacht, geplant und erhofft. Nach einigem Überlegen haben wir uns dann doch entschlossen wegen meines Knöchels nach Deutschland zurück zu kehren. Dies war dann wohl auch die richtige Entscheidung, da der Knöchel in Deutschland dann auch operiert wurde. Nach ein paar Wochen, in denen ich meine Füße nun wirklich mal still halten musste, rief dann aber auch schon wieder die Ferne – wenn auch diesmal nicht die ganz so weite.

Kaum hatte ich meine Krücken in den Keller verbannt, machten wir uns schon auf den Weg nach Barcelona. Dort haben wir mit einem Sprachkurs unser Spanisch aufgefrischt und humpelnd die Stadt erkundet. Dank Christoph hatten wir eine komfortable und schöne Unterkunft in Barcelona und konnten die wunderschöne Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten (wie z. B. Gaudi’s Sagrada Familia, die Rambla, das Barrio Gotico) und den kulinarischen Genüssen wie Tapas, Cava und Wein genießen. Auch am Strand konnte man es hier schon perfekt aushalten, was unserem Teint sehr gut getan hat 😉 Besonders schön waren auch ein paar Wiedersehen mit alten Freunden aus Praktikumstagen (Brüssel bei Veit, Brasilien bei Meike), die mittlerweile in Barcelona wohnen.



Wie die Affen…

22 03 2011

Bokeo Nature Reservat (Meike)

wollten wir drei Tage lang von Baum zu Baum schwingen und in den Bäumen im Dschungel schlafen. Möglich machen sollte dies die Gibbon Experience,  die dreitägige Touren in den Dschungel anbietet bei denen man in Baumhäusern schläft und an Stahlseilen über Täler und zwischen den Bäumen “zipt” und dazwischen im Dschungel wandert.

Nach drei Tagen warten (siehe vorheriger Blogeintrag) ging es dann endlich los für uns. Wir trafen uns morgens mit dem Rest unserer Gruppe, die uns auf Anhieb sympathisch war, und bekamen noch im Büro ein paar Sicherheitseinweisungen. Dann ging es mit dem Jeep an den Startpunkt des Trekking. Ein kleines abgeschiedenes Dorf im Dschungel. Dort trafen wir unsere Guides für die nächsten Tage und es ging zu Fuß weiter. Schon der Fußweg durch den Dschungel war beeindruckend. Als die erste Zipline kam, gab es dann kein Halten mehr. Alle waren total aufgeregt und auf der anderen Seite – nach dem ersten Flug durch den Dschungel – hatten alle ein dickes Strahlen im Gesicht. Ein tolles Gefühl so zwischen den Bäumen zu fliegen. Dann wurde ausführlich Richtung unseres ersten Baumhauses geflogen. Leider verdunkelte sich am späten Nachmittag der Himmel und Regen zog auf. Also machten wir uns schneller auf ins Baumhaus, denn das Zippen war aufgrund des Regens schon schwerer zu kontrollieren geworden und beim “Einfliegen” ins Baumhaus gab es so einige Zusammenstöße mit Mensch und Baum.

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Das Baumhaus übertraf unsere Erwartungen bei weitem. Viele Meter über der Erde gab es zwei Ebenen, schöne Schlafplätze, eine Dusche, eine Toilette und vor allem eine wahnsinnige Aussicht über den Dschungel. Herein und heraus aus dem Baumhaus kommt man nur über die Ziplines und über diese wurden wir dann auch von unseren Guides mit einem vorzüglichen Abendessen versorgt. Dann wurde es kalt. Mal wieder (nach Bolivien) durften wir im Dschungel frieren. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Wir kuschelten uns in unsere Decken und wir erhitzten unsere Gemüter mit dem Kartenspiel Sechs nimmt.

Am nächsten Morgen regnetet es dann immer noch. Aber, ob wir wollten oder nicht, wir mussten raus in den Regen und zu unserm Baumhaus für die zweite Nacht wandern und zippen. Wir bastelten uns also aus Plastiksäcken topmodische Regenkleidung und es ging los – durch den Dschungel und den strömenden Regen.

Bevor wir zu unserem Baumhaus gelangten, wollten wir noch einen Wasserfall besuchen. Dorthin ging es steil bergab, was beim dem ganzen Regen nun eher eine Schlitterpartie war. Und dann verließ mich mein Glück der letzten neun Monate. Ich rutschte unglücklich auf nassem Laub aus und es krachte fürchterlich. Leider war das kein Ast, auf den ich getreten war, sondern das Krachen kam irgendwie aus meinem rechten Fuß. Mehr als leicht geschockt lag ich nun im Regen und wurde mit einem Lolly von der Gruppe wiederbelebt. Nach einigen Versuchen aufzustehen und den rechten Fuß zu belasten war klar, dass dieser zu nichts mehr zu gebrauchen war. Und nun?

Ich musste irgendwie raus aus dem Dschungel und zu einem Arzt der meinen Fuß untersuchen konnte. Den ersten, steilen Teil des Weges legte ich hüpfend mit Unterstützung von Veit und Eric zurück, teilweise wurde ich auch von einem Guide getragen. Dann schnallten mich die Guides an einen Bambusstab, an dem sie und Veit mich dann abwechselnd durch den Dschungel schleppten. Da hing ich nun wie ein Klammeraffe an dem Bambusstab und fühlte mich so hilflos wie selten zuvor. Die Guides versuchten aber die Stimmung oben zu halten und dies gelang Ihnen auch. Unter anderem musste ich als Gegenleistung für das Tragen für sie singen. Nachdem ich die ersten Töne angestimmt hatte, ließen sie diese Forderung jedoch schnell fallen. Gegen fünf Uhr Nachmittags kamen wir dann in dem kleinen Dschungeldorf an. Aufgrund des vielen Regens war die Zufahrtsstraße jedoch unbefahrbar geworden und Handyempfang gab es auch nicht. Es gab also keine Möglichkeit das Dorf noch an diesem Tag Richtung Zivilisation zu verlassen. Wir wurden in der Hütte eines Naturschutzprojekts untergebracht und verbrachten dort die Nacht. Abends kam noch der Dorfmedizinmann und legte mir warme Kräuter auf den Fuß und meinte: “Tomorrow: good!” Irgendwie konnte er mich damit aber nicht ganz überzeugen.

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Am nächsten Morgen hieß es erst einmal warten. Irgendwann wurde mir dann mitgeteilt, dass ich per Pferd zu dem Ort gebracht werden sollte, bis wohin der Jeep kam um die Gruppen von der Tour abzuholen. Juchuh, Meike auf nem Pferd. Ein Traum bei meiner großen Pferdeliebe. Und das waren keine Reitpferde, sondern Lastpferde und einen Sattel gab es natürlich auch nicht. Nach ca. eineinhalb Stunden Höllenritt (ich hielt mich die ganze Zeit krampfhaft an der Mähne fest, da ich Angst hatte vom Pferd zu fallen) stoppten unsere Begleiter plötzlich und meinten wir warten hier, da der Jeep gestern bis hierhin gekommen ist. Ich war schon ziemlich fertig und saß nun im Regen und Matsch, fror und weit und breit war kein Jeep in Sicht. Nach einiger Zeit hatten wir genug. Ich sah mich schon im Matsch übernachten. Also mussten wir mit etwas Geld nachhelfen, damit uns die Herren weitere zweieinhalb Stunden mit den Pferden bis zur Straße brachten. Woanders hin konnte der Jeep bei dem Wetter nämlich überhaupt nicht kommen. Veit lief übrigens die ganze Zeit mit Schlammklumpen an den Füßen und unseren beiden Rucksäcken nebenher und war dementsprechend auch fertig mit der Welt. Irgendwann kamen wir dann aber an der Straße an und ich habe mich – glaube ich – vorher noch nie so gefreut eine Straße zu gehen.

Weiter ging es nun mit dem Jeep nach Houay Xai, wo es ein Krankenhaus gibt. Endlich: etwa 32 Stunden nach dem Unfall war ich wieder in der Zivilisation. Im Krankenhaus ging das Abenteuer weiter. Geröntgt wurde ich ohne Bleiweste und mit Veit im Raum. Das Ergebnis war leider eindeutig: ich hatte mir den Knöchel gebrochen. Irgendwie hatte ich immer noch gehofft, dass es vielleicht nur eine wirklich schlimme Verstauchung war… Immerhin ist der Knöchel laut Doktor: “nicely broken”. Ist ja auch schon einmal was. Mir wurde nun ein Gips angelegt, der aussah, als ob ich mich selber im Eingipsen versucht hätte. Außerdem hat man mal die Pflanzenreste vom Medizinmann und eine Brandwunde einfach mit eingegipst. Topmoderne Krücken, wie aus einem Afrikaspendenaufruf. bekam ich auch noch. Nach dieser Behandlung beschlossen wir am nächsten Tag nach Thailand zu fahren, da die medizinische Versorgung dort besser ist.

Nun sind wir also wieder in Chiang Mai. Ich habe einen neuen, besseren Gips und humpele hier durch die Gegend…



Laotische Freizeitgestaltung

19 03 2011

Houay Xai (Meike)

Was macht man, wenn man aufgrund mangelnder Planung drei Tage in einem laotischen Grenzkaff verbringen muss, weil man warten muss, bis man endlich an der Gibbon Experience (dazu später mehr) teilnehmen darf?

Ganz einfach: man macht es wie die Laoten und übernimmt die schönsten Freizeitbeschäftigungen von ihnen.

  • Kräutersauna: Mein Favorit! Das örtliche Rote Kreuz bietet den Spaß für umgerechnet einen Euro an. Eine einfache kleine Sauna mit einem Feuer betrieben, in die ein Kräuterdampf eingeleitet wird. Es gibt eine Sauna für Frauen und eine für Männer. Einen Sarong bekommt man zur Verfügung gestellt, mit dem sauniert man nämlich. Zwischen den Saunagängen genießt man den Blick auf den Mekong, trinkt Kräutertee und duscht sich auf keinen Fall ab, weil der Kräuterdampf in die Haut einziehen soll. Wir verbringen zwei entspannte Abende in der Sauna. Beide Male sind wir die einzigen Falangs (weißhäutige Langnasen) und sorgen somit bei den anderen Besuchern für Gesprächsthemen und viel Erheiterung. Aber das tun wir ja gerne.

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  • Roller fahren: Hier wimmelt es von Rollern. Also wollten auch wir ein wenig mit dem Roller die Gegend erkunden. Am liebsten wollten wir eine Tour für zwei Tage machen. Leider schloss der Rollerverleih jedoch plötzlich Samstag vormittags und bis Montag Morgen tauchte auch keiner mehr dort auf. Na ja, Montag waren wir dann die ersten beim Rollerverleih und mieteten die kleine Schrottkarre. Man muss dazu sagen, dass hier wahnsinnig viele fancy Roller (pink, Chrom etc.) rumfahren. Die Schrottteile werden also anscheinend nur vermietet. Als wir dann losfahren wollten, fing es erst einmal an zu regnen. Also wurde noch schnell eine Internetpause eingeschoben. Dann konnte es endlich losgehen. Wir fuhren ca. 70 km durch’s laotische Hinterland. Bewunderten den Mekong, kleine Dörfer, Reisfelder, Tempel, Bananenplantagen … Und dann landeten wir plötzlich an einem riesigen Palast: ein Casino!!! Mitten im Nichts. Das mussten wir uns anschauen. Plötzlich kam uns alles ziemlich chinesisch vor. Und das war es auch. Das Casino war hauptsächlich für Chinesen, die hier am Goldenen Dreieck dem Glücksspiel frönten. Wir haben uns dann relativ schnell wieder vom Casino verabschiedet. Das gibt unser Budget einfach nicht her. An ein paar Straßenständen wollten wir dann Mittagessen. Bestellt war schnell; allerdings in Chinesisch. Die beiden Bekannten, die mit uns unterwegs waren, waren vorher in China und konnten so zumindest in Chinesisch essen bestellen. Die große Überraschung kam dann, als wir bezahlen wollten. In laotischen Kip konnten wir das Festmahl nicht bezahlen, nur thailändische Baht und Chinesische Yen wurden akzeptiert. Gott sei Dank hatten wir noch ein paar Baht in der Tasche.

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  • Fahrrad fahren: Da der Rollerverleih geschlossen war, beschlossen wir am Sonntag das Umland mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir wollten zu einem Wasserfall in ca. 30 km Entfernung fahren. Die Fahrräder waren schnell gemietet und es ging los. Auch hier handelte es sich um Modelle, die in Deutschland mit Sicherheit als verkehrsuntauglich eingestuft würden. Die ersten paar Kilometer waren auch noch ganz angenehm. Dann ging es immer mehr bergauf und es war heiß. Letztendlich kamen wir dort an, wo der Wasserfall sein sollte, konnten ihn aber – trotz vieler Fingerzeige der Einheimischen – nicht finden. Na ja, der Weg ist das Ziel, oder wie war das. Wir machten uns also auf den Rückweg. Leider stellten wir ca. 16 km von unserem Hostel entfernt fest, dass ein Fahrrad einen Platten hatten. Gott sei Dank funktionierte Trampen ganz gut und wir und die Fahrräder wurden von einem Jeep aufgesammelt und zurück in den Ort gebracht.
  • Beerlao trinken: 640 ml des laotischen Nationalbieres kosten hier im Restaurant ca. ein Euro. Kein Wunder also, dass die Laoten es ständig trinken. Selbst Montag morgens sieht man schon Leute Bier trinken. Da müssen wir natürlich mithalten und genießen gerne beim Sonnenuntergang ein gut gekühltes Beerlao. Veit muss sich allerdings nach Thailand noch ein wenig an das laotische Mädchenbier gewöhnen. Denn das Bier hier hat nur 5% Alkohol; in Thailand waren es noch 6,4%. (Und ich habe mich in Thailand zuerst gewundert warum ich nach einer halben Flasche Bier mehr oder weniger betrunken bin.)
  • Im Internetcafé sitzen: Wenn wir im Internetcafé sitzen, machen wir meist etwas Sinnvolles: E-Mails schreiben, Recherche für die nächsten Reisestationen, Kicker online lesen und sowas halt. Bei den Laoten scheint etwas anderes im Trend zu sein. Die laotische Jugend verbringt den ganzen Tag im Internetcafé um dumme Ballerspiele zu spielen. Zu dieser Freizeitbeschäftigung konnten wir uns nicht hinreißen lassen.


Tiefenrausch

10 03 2011

Koh Lipe & Koh Tao (Thailand), Meike

Wir sind abgetaucht. Auf Koh Tao haben wir endlich den langersehnten Tauchkurs gemacht. Das Gefühl unter Wasser ist kaum zu beschreiben. Ich war anfangs allerdings ganz froh, dass wir die ersten Übungen im Swimming Pool gemacht haben und ich mich ein wenig an das Atmen mit dem (Achtung: schönes Wort) Lungenautomat gewöhnen konnte. (Unser Tauchlehrer war Holländer und sprach ein wenig deutsch; Lungenautomat war sein Lieblingswort). Richtig spannend wurde es dann aber nachdem wir die Theorieprüfung und die ersten Übungen im Pool absolviert hatten und endlich im Meer tauchen konnten. Bis auf 18 Meter Tiefe sind wir abgetaucht und haben bunte Korallen und viele exotische Fische bewundert. Leider haben wir keine Unterwasserkamera, so dass es keine Fotos gibt. Die paar Fotos, die wir auf dem Boot gemacht haben, erspare ich euch lieber, da ich dank Seekrankheit ein ziemlich gequältes Gesicht gemacht habe. Unterwasser war dann aber immer sofort alles wieder gut.

Da es keine Unterwasserfotos gibt, müssen die Überwasserfotos unserer Zeit auf thailändischen Inseln reichen. Wir haben die schönen Strände und das klare Wasser sehr genossen und konnten neben dem Tauchen auch beim Schnorcheln die bunte Welt der Fische und Korallen beobachten. In unseren letzten Tagen auf Koh Tao hat sich dann auch unser Traum von einem einfachen Holzbungalow mit Hängematte in einer kleinen Bucht mit Traumstrand, Palmen und klarem Wasser erfüllt. Wir haben die entspannten Tage dort sehr genossen.



Singapur und Malaysia

6 03 2011

Singapur 07.02.2011 –10.02.2011 (Veit)

Kuala Lumpur 10.02.2011 – 13.02.2011 (Veit)

Cameron Highland, Georgetown, Langkawi 13.02.2011-18.02.2011 (Veit)

Willkommen im quirligen Leben im Schmelztiegel Asiens und dem chinesischen Jahr des Hasen!

 22 Singapur

Uns fällt es zuerst schwer, trotz aller Vorfreude auf Asien und unseren hohen Erwartungshaltung, den krassen Unterschied zwischen dem ruhigen, geordneten und beschaulichen Neuseeland und dem schwül-heißen und lauten Singapur zu verkraften. Nach zwei tollen Flügen mit erstklassigem Service von Quantas und unserer Premiere mit der A380 sind wir ziemlich fertig um 23:00 Uhr Ortszeit gelandet (unserer Neuseeland Zeit nach war es glaube ich 03.00 Uhr morgens).

Singapur ist faszinierend. Einerseits modern und westlich, andererseits gibt es mit Chinatown, Little India und Kampong Glam Viertel, die ihr eigenes Leben haben. Dort werden Hühnerfüße gekocht, hier werden Hennas gemalt und Goldschmuck verkauft und im Araber- bzw. Moslem-Viertel gibt es die beeindruckende Sultan Moschee, die größte Singapurs und außerdem Istana Kampong Glam den Palast des letzten Sultans von Singapur. Aber als Tourist kommt man nicht umhin in eine der schier unendlichen Shopping Malls zu gehen (oft zum abkühlen, da die Temperaturen hier das ganze Jahr über zwischen 26 und 34 Grad sind). Nachts ist die Skyline und der belebte Clark Quay und Boat Quay sowie das Fullerton Hotel am beeindrucktesten. Natürlich waren wir auch mehrfach in den sogenannten “Hawker Markets” essen. Dort reihen sich Garküche, Tandoori und Hühnergrill aneinander und man kann aus fast allen asiatischen Küchen wählen, worauf man gerade Lust hat. Lecker!!!

Unter anderem waren wir auch noch auf Sentosa Island, der Vergnügungsinsel mit Seilbahn, Wellensurfanalage, Universal Studios und tausend anderen Attraktionen.

Mit dem Zug (die modern-marode Version des Orientexpress) ging es dann von Singapur nach Kuala Lumpur. Da sich die Grenzstädte nicht einigen konnten wie die Einreise geregelt wird, bekommt man einfach keinen Einreisestempel für Malaysia (nur wenn man mit dem Zug aus Singapur einreist). Leider waren wir nicht im Besitz dieses Wissens und daher zunehmend nervöser, da wir mittlerweile zwar eindeutig in Malaysia waren nur offiziell halt nicht (ohne Stempel). Einzig unsere ausgefüllten  Einreisepapiere hatten wir immer noch in der Hand. Naja, wir waren in Malaysia und die Frage war nur, ob wir wieder raus kommen, wenn wir offiziell gar nicht eingereist waren. Darüber machten wir uns aber erst mal weniger Gedanken und es hieß Kuala Lumpur zu entdecken.

In Malaysias Hauptstadt gibt es vielleicht nicht viel herausragendes und sie ist, wie wir erwarteten, um einiges dreckiger und ärmer als Singapur. Trotzdem findet man auch hier Unmengen an Shoppingmalls und die ehemals größten Twintower der Welt – die Pertronas Tower. Trotzdem genossen wir die Stadt und das lokale Leben und auch Essen. Zum Frühstück gab es dann mal flüssiges Ei mit Sojasoße auf Toast mit fingerdick Butter (Anm. d. R.: Das war eigentlich in Singapur, wurde von Veit hier nur aus dramaturgischen Gründen angebracht) oder Reis mit scharfer Schrimppaste im Bananenblatt. Dazu den süßesten Kaffee ever … sehr gewöhnungsbedürftig aber wir probieren ja fast alles aus :-).

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Dann hatte ja Meike auch noch Geburtstag und so konnte auch ich davon profitieren und wir haben es uns so richtig gut gehen lassen. Meike war schon am Abend vorher beim Friseur  und an ihrem Geburtstag ging es dann zuerst zur einstündigen Aroma Thaimassage in einen Spa. Danach gab es Sushi in allen Variationen. Abends ging es dann in die Skybar des Traders Hotel mit einzigartigem Blick auf die beleuchteten Petrona Tower. Dort gab es dann erst mal Cocktails bevor es zu einem fancy Thai Restaurant zum essen ging.

Nach Kuala Lumpur stoppten wir dann, auf halben Weg nach Thailand, in den Cameron Highlands. Einer angenehm kühlen Bergregion in der hauptsächlich Tee angebaut wird. Weiter ging es nach Georgetown, Penang auch nur Zwischenstation auf dem Weg nach Langkawi unserem ersten Inselstopp noch auf malaysischer Seite. Von hier gibt es eine regelmäßige Fährverbindung zu Thailand’s  Koh Lipe und eine so sagt man sehr sichere Grenzüberschreitung. Langkawi zeichnet sich nicht nur durch tolle Strände aus, sondern auch durch seine zollfreie Zone. So ist Alkohol hier im Gegensatz zum  restlichen Malaysia wieder erschwinglicher und beliebt bei Einheimischen wie ausländischen Touristen. Uns schon (fast) wieder zu viel und wir befürchten das Schlimmste, was uns wohl auf Thailand’s Inseln erwartet….



The world best country?

12 02 2011

Die Neuseeländer sind sehr stolz auf ihr Land. Ist ja auch verständlich, weil es super schön ist. Ich verstehe allerdings nicht, warum die Neuseeländer immer gleich so übertreiben müssen, wenn es um ihre Landschaften, Sehenswürdigkeiten etc. geht. So ist z. B. Wellington “the coolest capital”. Da frag ich mich erst mal, sprechen wir also von der coolsten Hauptstadt weltweit? Na ja, Wellington ist zwar ein nettes Städtchen, aber es gibt da zumindest meiner Meinung nach noch ein paar coolere Hauptstädte. Sprechen wir aber von der coolsten Hauptstadt Neuseelands, dann gebe ich den Neuseeländern gerne recht, da ist Wellington bestimmt die Coolste. Es gibt ja auch schließlich nur eine.

Generell ist alles immer gleich “world best”, “world famous” oder zumindest “award winning”. Wer hat auch noch nicht von dem world famous Fish Shop in Mangonui gehört….. Vielleicht habe ich da einfach eine Bildungslücke. Ich denke immer, wenn Neuseeländer mal nach Europa kommen müssen sie denken, dass alles total unspektakulär ist. Schließlich steht z. B. am Kölner Dom nicht ganz groß “world best cathedral”. Ein weiteres Beispiel ist eine schöne Tageswanderung im Tongariro National Park, die als “life changing experience” beschrieben wird. Die Wanderung war wirklich sehr schön, ich weiß allerdings nicht, inwiefern sie mein Leben verändert hat. Bisher konnte ich noch nichts feststellen, vielleicht macht sich ja noch was bemerkbar.

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Abgesehen von diesen kleinen Irritationen bzgl. der Selbstbeweihräucherung dieses Landes, hatten wir hier eine wirklich schöne Zeit. Mir wird Neuseeland vor allem folgend in Erinnerung bleiben:

  • Land der Strände: Strände zum Wandern, zum Surfen, zum faul in der Sonne liegen, zum Joggen, Strände mit weißem, schwarzen, gelben Sand, Strände mit Steinen, Strände mit Dünen im Hintergrund oder mit Regenwald, Strände mit viel Wellen und welche mit wenig Dünung, Strände mit Muscheln, Delphinen und Sandmücken, belebte Strände und einsame Strände, weite Strände und kleine Buchten….
  • Land der Sandmücken und Moskitos: Neuseeland hat uns zu Massenmördern gemacht. So viele Sandmücken und Mücken, wie wir töten mussten, kommen wir jetzt auf jeden Fall in die Hölle. Insbesondere am Milford Sound standen wir in wahren Wolken aus Sandmücken, die uns dann in ungeschützt Körperstellen wie Augenbraue, Lippe und Nase gestochen haben. Außerdem bleiben mir vor allem zwei Nächte in Erinnerung, in denen Veit und ich uns im Camper beim Morden der Mücken abgewechselt haben.
  • Land des Regens: Soviel Regen wie in Neuseeland hatten wir bisher noch in keinem Land unserer Reise.Und Regen ist hier oft nicht einfach nur ein kleiner Regenguss, sondern es regnet oft gleich für ein, zwei Tage sinnflutartig. Das führt dann oft zu Erdrutschen und Überschwemmungen und so sind wir mit dem Camper unzählbaren Erdrutschen ausgewichen und auch die ein oder andere überschwemmte Straße gefahren. Auch jetzt wieder, wo wir gerade in einem Café warten bis wir uns auf den Weg zum Flughafen machen, regnet es draußen in Strömen.
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  • Land der Deutschen: Selten habe ich so viele Deutsche außerhalb Deutschlands getroffen. Alle Altersklassen sind vertreten. Veit wurde irgendwo gefragt, ob er Deutscher ist. Als er zurück fragt: Ja, woher weißt du das? Ist die Antwort: Alle Touristen, die hier hinkommen sind Deutsche. Und gestern in unserm letzten Hostel vor dem Abflug meinte der Hostelbesitzer, ob in Deutschland überhaupt noch Leute wären. Nachdem wir im erzählt haben wie viel Einwohner Deutschland hat, war er dann beruhigt, dass ja wohl doch noch ein paar in Deutschland sein müssen.
  • Land des Wassersports: Gefühlt werden Neuseeländer schon mit Neoprenanzug geboren. Der ist insbesondere auf der Südinsel auch notwendig, wenn man Wassersport betreiben möchte, da das Wasser super kalt ist. Die Neuseeländer surfen, bodysurfen, kajaken, schwimmen, fahren Boot und angeln, angeln, angeln. Wirklich überall kann man Angelzubehör und Köder kaufen. Außerdem habe ich das Gefühl das jede Familie mindestens ein Boot besitzt. Zu dem Standard Motorboot kommen dann immer noch ein paar Kajaks, Schlauchboote etc..
  • Land der schönsten Sonnenuntergänge: Mit solchen Sonnenuntergängen wie in Neuseeland wurden wir vorher noch nicht verwöhnt. Ob über den Bergen oder über dem Meer, die Sonnenuntergänge waren wirklich atemberaubend und fototapetenreif


Augenberaubend

28 01 2011

Neuseeland, (Veit) 03.01.2011 – 28.01.2011

Genauso ist Neuseeland! Nachdem Meike ja nun schon eine neue Liebe gefunden hat und ich extrem eifersüchtig sein kann, könnte ich fast soweit gehen und sagen ich habe auch eine neue Liebe gefunden in Neuseeland (oder vielleicht doch später noch in Asien…???).

Neuseeland begeistert uns täglich aufs Neue. Hinter jeder Kurve folgt eine neue atemberaubende oder wie dieser Blogtitel heißt – augenberaubende – Landschaft. (Ich glaube ich bin noch nie so viele Kurven in meinem Leben gefahren, wie hier in Neuseeland und habe wahrscheinlich noch nie so viele Täler, Seen, Flussläufe, Flusswindungen und … Schafe gesehen, wie hier. Hier wechselt sich Regenwald, schroffe Felsküste, glasklare oder smaragdgrüne Seen, Wälder, Kleinstädte, heiße Quellen, Vulkane und Wasserfälle alle 50 km ab. So zumindest hat man das Gefühl. Dabei haben wir gerade erst die Südinsel verlassen mit ihren Höhepunkten, den “Catlins” ganz im Norden. Dort durften wir am stehend im Meer mit den Delfinen wellenreiten (Fotos dazu gab es im letzten Blogeintrag). Im Milford Sound, hieß es dann staunend vom Meerkayak aus diesen Fjord zu bestaunen, an Wasserfällen und Seelöwen vorbei und bei strahlendem Wetter die Tage im “Fiordland” (so heißt es auf Neuseeländisch) zu genießen. Darauf folgte der Abel Tasman National Park sowie die Golden Bay mit ihren traumhaften weißen Sandstränden. Hatte ich erwähnt das Neuseeland außerdem das Land der Sonnenuntergänge ist?

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Die Zeit in unserem Campervan vergeht wie im Fluge und da Meike so verliebt ist, haben wir unsere Zeit mit dem Camper erst mal um vier Tage verlängert, um noch mehr Zeit zu haben die Nordinsel zu entdecken. Damit haben wir mittlerweile angefangen mit einer schönen Fährfahrt bei Sonnenaufgang von Picton nach Wellington. Dort haben wir auch erst mal Neuseelands Hauptstadt unsicher gemacht und vor allem Meike’s und meine Sushi Gelüste befriedigt (Es gab zwei Mal Sushi, einmal  zum Frühstück um 10:30 Uhr und einmal mittags um 14:30 Uhr). Danach ging es weiter Richtung “Tongariro Crossing”. Dabei handelt es sich um eine sehr nette landschaftlich reizvolle Tageswanderung (für uns wären es fünf Stunden gewesen und für die Neuseeländer ist es “the world most beautiful day hike”). Na gut, wir haben noch den Mount Tongariro nebenbei bestiegen und die Vulkankraterseen sowie die karge bizarre Vulkanlandschaft sind schon beeindruckend, aber die Superlative sind, finde ich, diesem Blog vorbehalten ;-).

Danach ging es – endlich könnte man sagen – zum surfen. Die Frage war nur Ost- oder Westküste und wir dachten  uns, dass solle das Wetter entscheiden. Zu blöd, dass die Vorhersage für die nächsten zwei Tage für den kompletten Norden Regen und Wind voraussagte. Daher wurde ein Umweg über den wunderschönen Lake Taupo nach Kawhia gefahren, um dort am nächsten morgen bei strömenden Regen, alleine, nur Meike und ich, um 07:00 Uhr bei Ebbe am Strand zu stehen und verzweifelt die dort zu findenden heißen Quellen zu suchen. ABER… wir haben sie gefunden und so aalten wir uns, bis es doch zu kalt wurde, in einen kleinen Loch knöcheltiefen Brackwassers, das geschätzte 34 Grad hatte. Den weiteren Tag verbrachten wir dann in Hamilton  bei Sushi (mal wieder) und Kino (“Love and other drugs). Sehr zu empfehlen bei Scheiß-Wetter.

Am nächsten Tag hieß es dann surfen wie in “the Endless Summer”. In Raglan ist insbesondere die “Manu Bay” bekannt aus dem legendären Surffilm. Wir als Jungprofis haben uns erst mal vom lokalen Surfboard Designer seine teuersten Bretter gemietet (die Miete war allerdings billiger als die für die Schrottbretter, die man direkt am Strand bekommen hätte) und durften unsere Kreditkarte zur Sicherheit auch mit mehr als 1000 NZD als Kaution freigeben. Egal die Bretter waren der Wahnsinn, so leicht, und die Wellen waren trotz Wind ziemlich geil….

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Nach zwei Tagen zogen wir dann weiter zum nächsten Spot auf unserer Karte. Einmal über die Insel zur Eastcoast nach Whangamata. Auch hier wollten wir aufs Brett, aber die Wellen waren eine Nummer zu groß für uns und so mussten wir uns mit Weißwasser und Üben zufrieden geben. Whangamata ist auch der Start zur “Coromandel Peninsula”. Ein Traum, was die Strände, das Meer und die Inselwelt davor zu bieten haben. Für mich ein absolutes Highlight. Wie so oft können die Bilder sicher vieles wieder geben, aber man muss selber vor Ort sein, um die gesamten Eindrücke und Augenblicke zu empfinden, denn man wird es nicht schaffen alles verbal oder mit Bildern zu beschreiben.

Für die nächsten sieben Tage, bis wir am 5. Februar unseren Campervan in Auckland abgeben, heißt es nun “north Northisland”; alles was nördlich von Auckland ist. Weitere Surfstrände, der wilden Norden, wo sich Südpazifik und Tasmanische See treffen, und den Ninety Mile Beach sowie die Bay of Island werden sicher die Highlights sein.



„Familienausflug“ nach Chile Teil II

18 01 2011

Marianne & Klaus

Über den zweiten Teil unserer Reise mit Meike und Veit durch Chile berichten wir aus Deutschland im Zeitraffer, da uns bei den vielen Aktivitäten in Chile einfach die Zeit für eine umfassende Berichterstattung fehlte. Zu der Zeitknappheit hat beigetragen, dass Meike Doppelkopfspielen gelernt hat und wir damit die ein oder andere Abendstunde verbracht haben.

– Unsere Route:

Puerto Montt, Puerto Octay am Lago Llanquihue über Valdivia nach Pucon am Lago Villarica (alle im Seengebiet), Talca (in der Weinbauregion), Llico und Valparaiso am Pazifik und Santiago

– Unsere Aktivitäten:

Wanderungen in den wunderschönen Nationalparks des Seengebietes mit seiner atemberaubenden Vulkanlandschaft, den Bergen und (kalten) Regenwald, Stadtbesichtigungen, Besichtigung einer Weinkellerei, Markt- und Hafenbesuche, Besuch der Termas Geomètricas, Bootsfahrt auf dem Lago Todos Los Santos mit Blick auf 3 große und 2 kleine Vulkane – umgeben von immergrünem Regenwald – (Kurz-)bad im eiskalten Lago Llanquihue, (Anm. d. Red.: nur die Herren, für die Damen war es zu kalt) Lagerfeuer mit Sonnenuntergang am Lago Llanquihue, Strandwanderungen, Beobachtung der Fischer bei ihrem Treiben, gemütliche Abende am Kamin, Picknick, gemeinsames Einkaufen und Kochen, Restaurantbesuche und Doppelkopf. Meike und Veit haben darüber hinaus den Vulkan Villarica,der noch aktiv ist, bestiegen (Anm. d. Red.: Das Beste an der Besteigung war das Absteigen via Rodeln auf dem Po), Canyoning gemacht und im Pazifik gesurft.

– Unsere Unterkünfte

Individuelles Bed and Breakfast, stets sauber und gepflegt, schöne ruhige Lagen mit wirklich netten Gastgebern. Von der Gastfreundschaft der Chilenen können wir uns wirklich eine Scheibe abschneiden. Meike und Veit haben nur die Besten für uns ausgesucht. Absolutes Highlight war der Gutshof von Gloria am Lago Llanquihue. Gloria ist eine 61-jährige Schweizerin, die den Hof von Ihrem Vater geerbt hat und diesen nach Rückkehr aus der Schweiz seit wenigen Jahren bewirtschaftet. Das Gutshaus wurde 1910 komplett aus Holz gebaut. Bei geschätzten 400 qm Wohnfläche und einer Raumhöhe von 4,50 m im EG hat man dort wohl einen ganzen Wald verzimmert. Das Haus befindet sich weitgehend noch im Originalzustand, wie es vor 100 Jahren errichtet wurde. Gloria hat uns nach allen Regeln eines perfekten Gastgebers verwöhnt, morgens u.a. mit frisch gepresstem Fruchtsaft, Obstsalat, selbst gebackenem Brot und abends mit liebevoll zubereitetem Dreigangmenü. Gegessen haben wir bei ihr in der gemütlich warmen Küche. Sie hat zwar reichlich Platz in Ihrem Haus, vermietet aber stets nur zwei Zimmer. Ansonsten wohnt Sie dort allein mit vier Hunden, einer bewacht Haus und Hof, die drei anderen sind zugelaufen. Die nächste größere Stadt ist Osorno in 60 km Entfernung.

02 Chile 2

– Unsere Weihnachten:

Haben wir in einem Ferienhaus in Llico auf der Farm des Engländers „Charles“, der mit einer Chilenin verheiratet ist, verbracht. Das Ferienhaus lag am Rande eines Naturschutzgebietes mit Blick auf einen See und in 5 km Entfernung zum Strand. Heiligabend gab’s nachmittags ein Sektpicknick am Strand, wo wir am kilometerlangen Strand zu sechs Personen waren – wir vier und zwei deutsche Kitesurfer. Man muss wissen: in Chile ist Heiligabend kein Feiertag, die Feriensaison hatte noch nicht begonnen und die Chilenen gehen, wenn überhaupt, nur dann an den Strand, wenn es wirklich heiß ist, was es nicht der Fall war. Der Pazifik ist dort selbst im Sommer mit Wassertemperaturen um die 15 Grad aufgrund des Humboldtstromes recht kalt. Abends wurde auf der hauseigenen Terrasse gegrillt, weihnachtlich geschmückt und begleitet von Weihnachtsmusik, die uns „Charles“ als CD zur Verfügung gestellt hatte – eben ein sehr aufmerksamer Gastgeber.

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– Unser Abschied

Am 27. Dezember 2010 war der Tag des Abschieds. Nach drei sehr schönen, erlebnisreichen Wochen mit unseren „Kindern“ trennten sich unsere Wege: für Meike und Veit ging es weiter auf Ihrer Weltreise nach Neuseeland mit Direktflug von Santiago nach Auckland, für uns zurück nach Deutschland über Madrid nach Frankfurt. Was uns in Frankfurt erwarten würde, hatten wir zuvor schon im chilenischen Fernsehen gesehen, nämlich tiefster Winter. Um so schwerer ist uns der Abschied von der südlichen Erdhalbkugel gefallen.



My car is my home, is my castle

14 01 2011

Neuseeland Teil I – Südinsel, 28.12.2010 – ??? (Meike)

Ich habe eine neue Liebe. Und eine neue Liebe bedeutet ja bekannter weise ein neues Leben. Bei mir bedeutet es ein neues Reiseleben. Meine neue Liebe bringt mich zu den romantischten Sonnenuntergängen, den schönsten Stränden (an denen ich morgens schon mit Delphinen in den Wellen spielen kann), und sonst auch fast überall dorthin wo ich möchte. Außerdem sorgt meine neue Liebe dafür, dass mir nie kalt wird, ich gut schlafe und auch im Regen werde ich mit ihr nicht nass. Meine neue Liebe ist nicht besonders schön und auch schon ein bisschen älter, aber das ist mir egal. Sie sorgt dafür, dass ich mich in einem fremden Land zuhause fühle und die schönsten Winkel des Landes wann und wie ich will erkunden kann.

Keine Angst, Veit ist nicht abgemeldet. Im Gegenteil: er ist auch ganz verliebt. Unsere neue Liebe heißt Toyata Hiace und ist unser Campervan, den wir uns für unsere Zeit in Neuseeland gemietet haben. Es ist kein Luxuscamper, aber er bietet uns alles, was wir brauchen. Und dank ihm sind wir ziemlich flexibel. Wir müssen keine Unterkünfte vorbuchen, wir fahren einfach soweit, wie wir Lust haben. Mit ihm kann man auch super vor Regenwetter fliehen, das gelingt allerdings nur, wenn es nicht einfach in ganz Neuseeland regnet. Und selbst wenn es dann doch regnet, bleiben wir schön trocken. Außerdem freuen wir uns über ein Bett, was wir zwar jeden Abend aufbauen müssen, was aber bequemer und größer ist als die Betten in den meisten Hostels, in denen wir bisher geschlafen haben. Um die heimischen Gefühle abzurunden haben wir eine kleine “Küche” mit Kühlschrank (kaltes Bier ;)), Herd und Spüle. Dort können wir nach Herzenslust Kochen, ohne uns mit anderen Reisenden um die zwei Herdplatten zu drängen.  Wir haben also unser kleines Zuhause auf Zeit gefunden, mit dem wir die sagenhaften Landschaften Neuseelands erkunden können. Schöner kann es kaum sein.

Anbei einige Impressionen unserer ersten 2 Wochen in Neuseeland: