Waltango

7 11 2010

Buenos Aires, 23.10-02.11.2010 (Veit)

Puerto Madryn und Peninsula Valdes, 03.11-06.11.2010 (Veit)

Buenos Aires hat gehalten, was wir uns von dieser  Millionenstadt am Delta des Rio de la Plata versprochen haben. Lebenslustige Argentinier, stolze Gauchos und leidenschaftliche Tango- und Milongatänzer. Das alles gemischt mit vielen Parks, unzähligen kleinen Cafés, den eigentümlichen “barrios” (Stadtteilen) und natürlich nicht zu vergessen den Parrillas (gemischter Grillteller). Die ersten drei Tage haben wir im “barrio” San Telmo verbracht und haben von dort aus die Stadt zu Fuß erkundet. Für uns ist das immer noch die beste Art und Weise viel zu sehen und den Atem (leider auch den Smog) der Stadt zu spüren.

Zu entdecken gab es natürlich viel, vom Plaza Mayo über den berühmten Obelisken an  der Avenida 9 Julio, dem Teatro Cólon, dem Hafen mit seinen schicken Restaurants, dem Friedhof von Recoleta (auf dem Eva “Evita” Peron begraben ist) und natürlich “la Boca” das Arbeiterviertel mit den bunten Häusern, der Heimat des Tangos und der Boca Juniors. Wir haben natürlich noch viel mehr gesehen und wäre am Mittwoch nicht der argentinische Ex-Präsident Nestor Kirchner gestorben, dann wären wir auch in den Genuss zweier kultureller Ereignisse gekommen; zum einem ein klassisches Klavierkonzert im Teatro Cólon und zum anderen einem Fußballspiel der Boca Juniors im berüchtigtem Stadion “La Bombonera” (übersetzt: die Pralinenschachtel). Beides wurde uns auf Grund des Todes nicht vergönnt.

Uns wurde es in den eineinhalb Wochen in Buenos Aires nie langweilig. Nach den ersten Tagen in San Telmo sind wir i unser Apartment nach “Palermo” – einem weiterem schicken und angesagtem Stadtteil Buenos Aires – gezogen. Dort haben wir unsere eigenen vier Wände sehr genossen, viel gekocht und seit langem sind wir mal wieder in den naheliegendem Park joggen gegangen. Am Samstag haben wir dann noch Verstärkung bekommen und unser Freund Christoph ist für die nächsten drei Wochen mit uns unterwegs. Ab jetzt kann ich endlich ohne mich zu schämen Fleisch einkaufen (ich wurde schon mehrfach abgewiesen oder nicht bedient, da meine gewünschte Fleischmenge nicht den Mindestanforderungen der Argentinier entsprach (übersetzter O-Ton in einem Laden: Mindestens 1kg müssen sie bei uns kaufen!)) und die Nahrungsaufnahme wurde auf “täglich” Steak umgestellt.

Nach weiterem Sightseeing in Buenos Aires zusammen mit Christoph ging es dann per 1. Klasse Nachtbus nach Puerto Madryn über 1000 km in den Süden. Dort mieteten wir uns für zwei Tage einen Mietwagen (und Meike durfte sich freuen, denn diesmal wurde es ein VW Gol) und es ging auf die Peninsula Valdes, ein geschütztes Unesco Weltnaturerbe. Dort durften wir dann Seelöwen, Seeelefanten, Pinguine und Wale inklusive Orkas in freier Wildbahn bewundern. Das war sensationell und wir hätten nicht gedacht so nah an diese beeindruckenden Tiere des Meeres heranzukommen. Die Pinguine stolperten gerade mal ein Meter von uns entfernt entlang und die Wale (Glattwale, “Eubalaena australis”) sind so neugierige und zutrauliche Tiere, dass es so erscheint als ob sie extra für uns springen und ganz nah vor unserem Boot auftauchen und ihre gewaltigen Körper aus dem Wasser ragen.

Wal hautnah 01 Wal hautnah 02

Ein absolutes Highlight war aber der Geheimtipp, den wir in unserem Hostel erhalten hatten. An der Landspitze gegenüber der Peninsula sollte es noch eine Seeelefantenkolonie geben und die Möglichkeit sich bis auf wenige Meter an diese bis zu 6,5 m großen Seeelefanten zu nähern. Die Straße, die zu dieser Landspitze mit Leuchtturm führte, war teilweise unter Wasser und der Weg anscheinend für viele Leute zu beschwerlich, denn wir waren alleine dort. Wir drei ganz alleine mit vielleicht 20 bis 30 Seelelefanten (Bullen, Kühe und Babys) an der rauhen und steilen Küste Patagoniens. Einfach unglaublich schön und toll! Die Seeelefantenbullen interessierten sich überhaupt nicht für uns, die Kühe schauten skeptisch und ein Baby war total neugierig und so entstanden super tolle Fotos mit uns und den Seeelefanten am Strand.

neugieriges Seeelefantenbaby Perle und die Seeelefanten  

Auf dem Rückweg, sollte unser “Cross” Gol dann leider eine schlammige, unter Wasser stehenden Passage der Straße nicht mehr meistern. Mittendrin mussten wir raus aus dem Wagen und in den Schlamm steigen. Nur nach mehreren anstrengenden Versuchen konnten wir mit vereinten Kräften den Gol wieder befreien. Das war knapp und Christoph und ich mussten uns erst mal umziehen, denn wir sahen aus wie Schokoladenseeelefanten.

VW Cross Gol 02   VW Cross Gol 05

Am Abend gab es dann das wohlverdiente große Steak und Rotwein für uns und so wird dieser Tag uns sicher noch länger im Gedächtnis bleiben.

Alle Bilder von der Peninsula hier im Fotoalbum:



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2 Antworten zu “Waltango”

  • gergla sagt:

    Hallo Meike, Veit u. Christopher,
    wann geht der nächste Flieger nach B.A. ? , wenns so einfach wäre. Lachen musste ich, wie sich Meike an den kleinen dicken Diego „schmiegt“. Weiss Sie eigentlich wie deer in Wirklichkeit aussieht? Deine Steaks hätten ja auch ein bisschen grösser sein können. Solche esse ich jeden Tag.
    Eure unglaublichen Bilder von Peninsula Valdes sind absolut stark und überwältigend. Überraschend ist, dass man da sogar ohne Ranger sich frei bewegen kann. Weiterhin viel Spass und ich,wir freuen uns auf weitere Berichte.
    V.G. gergla

  • Klaus Dallmeyer sagt:

    Hallo Ihr Drei!!
    Ich melde mich mal kurz aus dem Office. Denn gerade ist der Fensterputzer bei mir, und lenkt mich von der Arbeit ab.
    Ihr berichtet ja von tollen Erlebnissesn – da wird man ganz neidisch. Aber, er dauert ja nicht mehr lange, dann können wir Eure Erlebnisse teilen. Wir können es eigentlich gar nicht mehr abwarten und sind dann für das Klima in Süd-Chile bestens vorbereitet, denn es dürfte dort wohl so ähnlich sein, wie wir es für die nächsten Tage erwarten – nass und kalt, aber noch ohne Frost.
    Liebe Grüße
    Klaus

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