Laotische Freizeitgestaltung
19 03 2011Houay Xai (Meike)
Was macht man, wenn man aufgrund mangelnder Planung drei Tage in einem laotischen Grenzkaff verbringen muss, weil man warten muss, bis man endlich an der Gibbon Experience (dazu später mehr) teilnehmen darf?
Ganz einfach: man macht es wie die Laoten und übernimmt die schönsten Freizeitbeschäftigungen von ihnen.
- Kräutersauna: Mein Favorit! Das örtliche Rote Kreuz bietet den Spaß für umgerechnet einen Euro an. Eine einfache kleine Sauna mit einem Feuer betrieben, in die ein Kräuterdampf eingeleitet wird. Es gibt eine Sauna für Frauen und eine für Männer. Einen Sarong bekommt man zur Verfügung gestellt, mit dem sauniert man nämlich. Zwischen den Saunagängen genießt man den Blick auf den Mekong, trinkt Kräutertee und duscht sich auf keinen Fall ab, weil der Kräuterdampf in die Haut einziehen soll. Wir verbringen zwei entspannte Abende in der Sauna. Beide Male sind wir die einzigen Falangs (weißhäutige Langnasen) und sorgen somit bei den anderen Besuchern für Gesprächsthemen und viel Erheiterung. Aber das tun wir ja gerne.
- Roller fahren: Hier wimmelt es von Rollern. Also wollten auch wir ein wenig mit dem Roller die Gegend erkunden. Am liebsten wollten wir eine Tour für zwei Tage machen. Leider schloss der Rollerverleih jedoch plötzlich Samstag vormittags und bis Montag Morgen tauchte auch keiner mehr dort auf. Na ja, Montag waren wir dann die ersten beim Rollerverleih und mieteten die kleine Schrottkarre. Man muss dazu sagen, dass hier wahnsinnig viele fancy Roller (pink, Chrom etc.) rumfahren. Die Schrottteile werden also anscheinend nur vermietet. Als wir dann losfahren wollten, fing es erst einmal an zu regnen. Also wurde noch schnell eine Internetpause eingeschoben. Dann konnte es endlich losgehen. Wir fuhren ca. 70 km durch’s laotische Hinterland. Bewunderten den Mekong, kleine Dörfer, Reisfelder, Tempel, Bananenplantagen … Und dann landeten wir plötzlich an einem riesigen Palast: ein Casino!!! Mitten im Nichts. Das mussten wir uns anschauen. Plötzlich kam uns alles ziemlich chinesisch vor. Und das war es auch. Das Casino war hauptsächlich für Chinesen, die hier am Goldenen Dreieck dem Glücksspiel frönten. Wir haben uns dann relativ schnell wieder vom Casino verabschiedet. Das gibt unser Budget einfach nicht her. An ein paar Straßenständen wollten wir dann Mittagessen. Bestellt war schnell; allerdings in Chinesisch. Die beiden Bekannten, die mit uns unterwegs waren, waren vorher in China und konnten so zumindest in Chinesisch essen bestellen. Die große Überraschung kam dann, als wir bezahlen wollten. In laotischen Kip konnten wir das Festmahl nicht bezahlen, nur thailändische Baht und Chinesische Yen wurden akzeptiert. Gott sei Dank hatten wir noch ein paar Baht in der Tasche.
- Fahrrad fahren: Da der Rollerverleih geschlossen war, beschlossen wir am Sonntag das Umland mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir wollten zu einem Wasserfall in ca. 30 km Entfernung fahren. Die Fahrräder waren schnell gemietet und es ging los. Auch hier handelte es sich um Modelle, die in Deutschland mit Sicherheit als verkehrsuntauglich eingestuft würden. Die ersten paar Kilometer waren auch noch ganz angenehm. Dann ging es immer mehr bergauf und es war heiß. Letztendlich kamen wir dort an, wo der Wasserfall sein sollte, konnten ihn aber – trotz vieler Fingerzeige der Einheimischen – nicht finden. Na ja, der Weg ist das Ziel, oder wie war das. Wir machten uns also auf den Rückweg. Leider stellten wir ca. 16 km von unserem Hostel entfernt fest, dass ein Fahrrad einen Platten hatten. Gott sei Dank funktionierte Trampen ganz gut und wir und die Fahrräder wurden von einem Jeep aufgesammelt und zurück in den Ort gebracht.
- Beerlao trinken: 640 ml des laotischen Nationalbieres kosten hier im Restaurant ca. ein Euro. Kein Wunder also, dass die Laoten es ständig trinken. Selbst Montag morgens sieht man schon Leute Bier trinken. Da müssen wir natürlich mithalten und genießen gerne beim Sonnenuntergang ein gut gekühltes Beerlao. Veit muss sich allerdings nach Thailand noch ein wenig an das laotische Mädchenbier gewöhnen. Denn das Bier hier hat nur 5% Alkohol; in Thailand waren es noch 6,4%. (Und ich habe mich in Thailand zuerst gewundert warum ich nach einer halben Flasche Bier mehr oder weniger betrunken bin.)
- Im Internetcafé sitzen: Wenn wir im Internetcafé sitzen, machen wir meist etwas Sinnvolles: E-Mails schreiben, Recherche für die nächsten Reisestationen, Kicker online lesen und sowas halt. Bei den Laoten scheint etwas anderes im Trend zu sein. Die laotische Jugend verbringt den ganzen Tag im Internetcafé um dumme Ballerspiele zu spielen. Zu dieser Freizeitbeschäftigung konnten wir uns nicht hinreißen lassen.
Hallo Ihr Zwei, ist ja mal wieder ganz ausführlich der Bericht.Und doch vermisse ich etwas? War da nicht etwas???????? Gibt es nicht in Laos oder wo auch immer,ein >>wunderbar<< ausgestattetes Krankenhaus? Das konntet Ihr doch besichtigen? Wie geht es Meike? Wir drücken alle verfügbaren Daumen und wünschen Euch von Herzen noch eine gute Zeit 🙂 "der Weg ist das Ziel"….
Liebe Grüße senden euch Gitti und Heinz
Hallo Ihr Zwei, habe eben Euren aktuellen Bericht gelesen und die Fotos angesehen. In die Markthalle wäre ich auch sehr gerne mit Meike shoppen gegangen. All diese verschiedenen Früchte und Gemüse-Sorten einfach super.
Ich freue mich schon auf Eure neu erworbenen Kochkünste, wenn Ihr zurück-kommt. Da könnt Ihr uns dann ja mal thailändisch oder laotisch verwöhnen, aber wahrscheinlich bekommt man die leckerenZutaten bei uns gar nicht.
Alles Liebe von Mama